Die Ausstellung verbindet die künstlerischen Themen von Joana Owona und Julia Brosemann zu einer gemeinsamen Reflexion über das Oszillieren zwischen Macht und Ohnmacht, Natur und Künstlichkeit, Kontrolle und Chaos. Owonas Bodeninstallation, die einem Feld aus Schilfgras gleicht, visualisiert Kippmomente zwischen affektiven Zuständen, Sicherheit und Unbestimmtheit. Sie erforscht darin, wie Menschen unbewusste Wege einschlagen, vergleichbar mit den sogenannten „Desire Paths“ – Pfaden, die abseits von vorgegebenen Ordnungen entstehen. Diese organische Struktur entfaltet ein atmosphärisches Spannungsfeld, das von einer subtilen Ungewissheit und dem Verborgenen geprägt ist. Auch Brosemanns mystische Textilskulpturen, die florale Ornamentik und industrielle Massenproduktion spielerisch vereinen, oszillieren zwischen Fiktion und Realität. Die traumhaft anmutenden Wandarbeiten sind geprägt von globalen Konsumwelten, etablierter Ikonografie und persönlichen Geschichten. Die Verbindung beider Positionen thematisiert die omnipräsente Existenz einer inhaltlichen Mehrdeutigkeit, die sich im jeweiligen Material erkenntlich zeigt. Beide künstlerischen Ansätze verweisen dabei auf unbewusste Vorgänge, die sowohl individuelle als auch kollektive Erfahrungen prägen und sich anhand von ausgewählten Objekten im Raum manifestieren.
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