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MALIN DORN: I‘ll keep on writing Love letters


  • Kunstverein GASTGARTEN e.V. 53 Nordkanalstraße Hamburg, HH, 20097 Deutschland (Karte)

In ihrer ersten Einzelausstellung stellt Malin Dorn die Bräutigamseiche in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Die Bräutigamseiche wird seit dem 19. Jahrhundert als eine Art Partner*innen Börse verwendet. Singles können eine Nachricht mit ihren Kontaktdaten und ihrem Gesuch an den Baum schreiben. Diese Briefe dürfen von Besucher*innen gelesen und mitgenommen werden, die Wünsche und Hoffnungen sind für alle einsehbar. Im Kontext der Ausstellung wird sie zum Ausgangspunkt der Beschäftigung mit den Arten und Weisen, wie wir Liebe ausdrücken und finden. Entgegen je individueller Erzählungen der Liebe aber rückt Dorn die Plattformen und Infrastrukturen dieser Suchen in den Mittelpunkt und untersucht das Verhältnis digitaler und analoger Formen der Suche nach Liebe. Welche Gemeinsamkeiten, aber auch welche Unterschiede zeigen sich über die Suche nach Liebe, wenn man einen Baum mit Dating-Apps in Beziehung setzt?

Dorns Arbeiten bewegen sich dabei sowohl auf Ebene der Recherche, als auch in der künstlerischen Produktion in einem Spannungsbereich, den man mit Verena Kuni als analogital bezeichnen könnte. Ihre Arbeiten verweisen auf die multiplen Verwebungen (Entanglements) und auf das breite, diverse und variable Spektrum von Transferen und Transformationen zwischen analogen und digitalen Features, Systemen, Prozessen, Funktionen und Agentialitäten, die uns in diesem Spannungsbereich begegnen können.[1]

Durch die Digitalisierung und Rematerialisierung von Bildern der Eiche und ergänzendem Material, das Dorn in einem hybriden Ensemble im Ausstellungsraum zusammenbringt, ergibt sich die Skizze einer Umgebung, die eine digitalisierte Landschaft und analoge Forschungsergebnisse objekthaft zusammenführt.

 

Die im Kontext der Ausstellung erarbeitete Publikation zeigt und reflektiert die künstlerische Recherchearbeit von Malin Dorn und eröffnet einen Dialog zu Wegen und Umwegen der Suche nach Liebe.Begleitend zur Ausstellung finden am Sonntag 19.01 und 26.01. jeweils ab 15:30 Künstlerinnengespräche mit anschließendem kollektiven Briefeschreiben statt.

[1] Vgl. Kuni, Verena (2023): (IM)MATERIALS – (IM)MATERIALITIES – (IM)MATEIALIZATIONS. Some Thoughts on the Analogital Condition(s) of the Sculptural. In: Kölmel, Mara-Johanna; Ströbele, Ursula (Hg.): The Sculptural in the (Post-) Digital Age. Berlin: DeGruyter. S. 102 – 118. Hier. S. 105.

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